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Orbit2: Displaytausch für 86,90 Euro - ein Erfahrungsbericht
Friedrix:
Hallo Leute,
es ist geschafft! Endlich erstrahlt das Display meines Orbit2 wieder in vollem Glanze. Hier die Story:
1. Einige Zeit nachdem ich ein Orbit2 mein eigen nennen konnte, stellte ich einen schwarzen Strich von ca. 5mm Länge in der oberen rechten Ecke fest. Ich hielt es für einen Pixelfehler oder Fusel zwischen Display und Plexiglas. Ich zeigte das einem o2-Shopbetreiber. Der meinte, dass müsse ich über die o2-Hotline (wie bei allen XDAs) klären. Er meinte aber die kostenlose Reparatur wäre wohl kein Problem...(falsch gedacht)
2. Folglich liess ich das Handy einschicken und bekam kurze Zeit später ein Reparaturkostenvoranschlag über 223,72 Euro (!) zugeschickt. Am Telefon klärte mir eine nette, freundliche Dame, dass beim In-der-Hosentasche-Tragen o.ä. das Gehäuse so unter Spannung gesetzt werden kann, dass das Display an einer Stelle bricht, obwohl man dann äußerlich keine Beschädigung feststellt. Daher sei dies kein Garantiefall. Mmmh toll, leider kann ich nicht das Gegenteil beweisen. Also wieder zurück mit dem guten Stück.
3. Bei pdapartsfactory.com (europäischer PDA-Ersatzteileversand mit Sitz irgendwo im Ausland) habe ich das Display für 79,90 Euro (plus Versand für 7,90 Euro) am 23.04.08 bestellt. Am 10.05.08 wurde das Display per Einschreiben geliefert. Ganz nett: Ein Torx-6-Schraubendreher und ein Plastik-Tool zur Gehäuseöffnung lagen noch dabei! Das Plastik-Tool kann bestimmt auch durch eine dünne Plastik-Karte (z.B. von der Videothek) ersetzt werden. Desweiteren benötigt man aber auch noch einen Torx-5-Schraubendreher.
Zum Displaytausch:
ACHTUNG: ICH ÜBERNEHME FÜR EURE EIGENEN REPARATURVERSUCHE KEINE HAFTUNG. Das Lösen der ersten Schraube zerstört den Garantieanspruch. Ihr handelt also ggf. auf eigene Gefahr:
1. Alles raus aus'm Handy: Stift, SD-Karte, Akku-Deckel, Akku, SIM-Karte
2. Die beiden sichtbaren Schrauben (Torx-6) lösen. Dabei wird auch der eine VOID-Aufkleber zerstört, der die Garantieverletztung beweisen soll.
3. Mit dem Plastik-Tool die Kunststoff-Unterschale anheben und abnehmen. Dazu muss man aussenherum und an der Akku-Deckelkante, die nahe der Kamera ist, herumdoktorn. (siehe Foto 1)
4. Dann werden vier Eckschrauben (Torx-5) sichtbar. Nachdem man die gelöst hat, kann man mit dem Plastik-Tool nun auch die Oberschale vom Metallskelett lösen. Hierbei ist Vorsicht geboten, da eine Flachbandverbindung von der Hauptplatine zum Skelett zerreissen könnte. Man kann sie aber am Metallskelett ausstecken und später beim Wiederzusammenbau mit etwas Fummelarbeit wieder anstecken.
5. Wiederrum mit dem Plastik-Tool die Hauptplatine nun von der Oberschale abheben. Hierbei auch wieder sehr vorsichtig sein, denn hier gibt sehr dünne Flachbandverbindungen von der Platine zur Tastatur und zum Touchscreen. Ich habe es vermieden, diese auszustecken, denn das Anstecken wäre bestimmt sehr kniffelig geworden.
6. Nun gilt es, dass Display aus seiner Verankerung mit dem Plastik-Tool herauszulösen. Mit einer Scheckkarte musste ich dabei einige Klebertropfen zwischen Display-Rückseite und Fassung trennen.
7. Wenn man dass alles geschafft hat, sollte man das Orbit2 wie auf dem Foto 2 auffächern können.
8. Mit etwas Gefühl nun das Flachbandkabel des Displays ausstecken und das Display sollte sich nun herausziehen lassen.
9. Der Wiederzusammenbau sollte dann eigentlich kein Problem mehr sein. Lediglich das Einstecken der Flachbandverbindungen ist etwas für feinfühlige Finger.
10. Das Glückgefühl, wenn man das Orbit2 danach zum ersten Mal wieder bootet, alles noch funktioniert und das Display in vollkommener Reinheit strahlt, ist die Mühe, den Nervenkitzel und das Geld wert!!!
MfG - Friedrix
PS: Foto 3 zeigt das nackte Display. Auf Foto 4 ist das Handy von hinten ohne Unterschale zu sehen.
vionville:
Sehr cool - Glückwunsch!
Du hast doch sicher noch mehr Fotos gemacht. Kann man die irgendwie sehen oder bekommen?
Danke und LG
-v-
vionville:
Ich nochmal.
--- Quote from: Friedrix on Mai 10, 2008, 17:36:57 ---..., dass beim In-der-Hosentasche-Tragen o.ä. das Gehäuse so unter Spannung gesetzt werden kann, dass das Display an einer Stelle bricht, obwohl man dann äußerlich keine Beschädigung feststellt. Daher sei dies kein Garantiefall...
--- End quote ---
Ist das erwiesenermaßen so?!? Höre ich das erste Mal. Einerseits klingt es plausibel, andererseits kann man doch von einem teuren High-Tech-Gerät Anno 2008 erwarten, dass es dem Transport in einer Hosentasche stand hält und nicht irgendwo in Watte gepackt werden muss, damit es dauerhaft funktioniert.
Ich hatte vor dem Xda einen Pocket-PC (HP iPaq) mit ähnlichem Display und das Teil war robust wie irgendwas.
Bei mir entsteht langsam der Eindruck, dass HTC/o2 hier qualitativ einen absoluten Dreck an die Kunden ausliefert (schaut Euch allein mal all die ganzen "Hilfe! Display kaputt."-Threads hier im Forum an!) und es sich mit der Raparatur-/Garantieabwicklung sehr sehr einfach macht.
Edit: RSF
kalti:
Hi,Also ich hab heute genau den selben Brief bekommen "Displaybruch" ... und also ich habe bisher einen HP IPAQ, einen MDA Comapct, MDA II, XDA Orbit und nun den Orbit 2 gehaben und ALLE genau gleich gut behandelt und nur der Orbit2 ist "kaputt" gegangen ...
Ich halte den Orbit 2 auch für Qualitativ sehr sehr mangelhaft und hab nun keine Ahnung was ich machen soll.
Ich werde Dienstag mal mit der Hotline sprechen und denen meinen Unmut kund tun und nach einem Ersatzgerät verlangen. Ansonsten wende ich mich mal an die ComputerBild oder die Chip :-) vielleicht bringts ja was.
Friedrix:
Hi,
wunschgemäß habe ich noch ein 3. und 4. Foto hochgeladen.
Zum Thema Displaybruch: Beim Orbit2 scheint ja das verbaute Display die Archillesferse zu sein. Hersteller HTC wollte das Orbit2 als "Iphone-Killer" auf den Markt bringen. Schlecht ist es ja auch nicht, aber die Stabilität halt daruntergelitten. Evt. wäre gleich bei Vertragsabschluss / -verlängerung eine Handyversicherung zu empfehlen. Aber rühmlich ist das alles nicht.
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